Mantras – heilige Klänge
„Hilfe, ein Mantra!“
Wenn ich mit Yoga AnfängerInnen Mantras singe, stosse ich Anfangs oft auf Wiederstand. Wenn ich nur das Wort “Mantra” sage, stellen sich bei einigen schon die Nackenhaare auf und ich merke, wie sie innerlich die Augenrollen und am liebsten schreiend aus dem Yogaraum rennen würden. “Hilfe ein Mantra!” So, als ob der Dracula höchstpersönlich hinter ihnen her wäre. Dann schmunzel ich in mich hinein und bringe erstmal Licht ins Dunkel und so können sich dann meistens alle mit dem Mysterium des Mantra Singens anfreunden. Und noch viel erstaunlicher: sie haben dann danach tatsächlich sogar Freude dabei. Wer hätte das gedacht 😉
OM
Erinnerst du dich noch an deine erste Begegnung mit Mantras? Wie war es für dich das erste mal “Om” am Anfang der Yoga Stunde zu singen? Hattest du einen Lachflash? Warst du berührt? Wusstest du nicht so richtig, was du damit anfangen sollst?
Wie Mantras wirken
Mantras sind heilige Silben, Wörter, Sätze oder auch Verse. Die Mantras aus dem Yoga sind meist aus dem Sanskrit oder Gurmukhi. Beides sind sehr alte indische Schriftsprachen. Die rezitierten oder gesungenen Mantras bauen ein bestimmtes Schwingungsfeld auf, das sich dann auf uns übertragen kann. Das ist auch der Grund warum jedes Mantra anders wirkt. Man sagt, dass die Mantras von Rishis, das sind weise oder “sehende” Yogis, in der tiefen Meditation empfangen wurden. Es sind also nicht irgendwelche indischen Wörter, sondern bewusst ausgewählte Silben/Wortabfolgen, mit einer energetischen Wirkung und einem bestimmten Rhythmus.
Wie verstärke ich die Wirkung
Am oberen Gaumen befinden sich hinter den Zähne 84 Meridianpunkte, die beim Rezitieren des jeweiligen Mantras mit der Zunge rhythmisch stimuliert werden. Das heisst, eine deutliche Artikulation beim Singen und eine gute Aussprache kann die Wirkung des Mantras verstärken. Dadurch wird der Hypothalamus angeregt, der wiederum die Hirnanhangdrüse- und die Zirbeldrüse anregt. Diese regulieren unter anderem unser Drüsensystem und unser autonomes Nervensystem. Dazu zählt auch die Atmung, die Verdauung und der Stoffwechsel. So weitreichend kann also das aktive Anwenden von Mantras sein.
Unterschiedliche Wirkungen
Je nachdem welches Mantra man rezitiert, hat man unterschiedliche Wirkungen. Ganesha Mantras etwa verbinden dich mit den Qualitäten des Elefanten Gottes “Ganesha”. Ganesha ist der Herr der Hindernisse. Er bringt Glück und Unterstützung bei neuen Vorhaben.
A-U-M
Das wohl gängigste Mantra im Yoga ist das “Om”. Das Om besteht eigentlich aus den folgenden Komponenten: A – U – M. Es wird als der Urklang des Universum bezeichnet, in dem alles enthalten ist. Das Rezitieren von Om kann deinen ganzen Körper in eine heilende und ausgeglichene Schwingung versetzen.
Autor:
Julika Balprem Kaur
CEP KYTA Austria
Yoga Teacher & Teacher Trainer
Internationally Licensed Mountain Hiking Guide